Keine Welt am Draht – Eine Welt aus Draht


Die Marionette hat die Fäden an der sie ging (hing) hineingezogen: Verdrahtet-verkabelt-vernetzt.
Ausgeglühter Eisendraht von irischen Weidezäunen. Wächter und Hirte (zuweilen auch Stacheldraht).
Der Draht aufgerollt, aufgespult und verdichtet zu Sprungfedern.
Aktiv, voller Spannung und zunächst auch in kampfbereiter Pose, bereit hervorzuschnellen, sich in Bewegung zu setzen.
Muskelfasern, Nervenstränge, Adernetze.

In sich geballte Kraft, bereit sich in Energie zu verwandeln, sich selbst zu umgarnen, sich einzuspinnen.
Um erneut hervorzubrechen, auszubrechen in neue Räume, in eine neue Raum-Zeit.
So sind in letzter Zeit Bilder entstanden auf mannsgroßen Leinwänden. Hier reckt sich der Drahtmensch vor die Landschaft oder aus der Meeresbrandung. Zu meist jedoch ist er mit seinem Konterfei
verstrickt, in einer bis jetzt nicht beendeten Auseinandersetzung.
Karl Hagedorn
Schreibe einen Kommentar